Im dritten Kapitel zeigen wir Dir die Hafenmanöver, die Du in der Hafenskipper App fahren kannst. Bei den Übungsleveln kannst Du Dich am Anfang auch bequem zurück lehnen und Kapitän Bill das Manöver selbst vorfahren lassen.
3.1 Aufstoppen
Beim Aufstoppen wird das Boot angehalten. Fährt das Boot vorwärts, wird im Rückwärtsgang abgebremst, bis das Boot steht. Das Boot sollte auch möglichst keine Seitenbewegung mehr machen. Das Aufstoppen wird geübt, um sicher einschätzen zu können, ob vor einem Hindernis oder einem anderem Boot noch rechtzeitig angehalten werden kann.

3.2 Anlegen am Steg
Beim Anlegen am Steg ohne Wind und Strömung fährt man einfach auf den Steg im 45-Grad Winkel zu, dreht kurz vor Erreichen des Stegs parallel zum Steg und nutzt die Drift des Bootes, um den Steg zu erreichen. Im Folgenden sind die einzelnen Schritte aufgeführt:
- Fahre im 45-Grad Winkel auf den Steg zu.
- Ungefähr 2 Bootslängen vor dem Steg in den Leerlauf gehen.
- Ungefähr 1 Bootslänge vor dem Steg einlenken, um parallel zum Steg zu kommen.
- Grade-/ Gegenlenken, damit das Boot parallel bleibt.
- Rückwärtsgang einlegen, um die Längsgeschwindigkeit des Bootes zum Steg auf 0 zu bekommen.
- Das Boot zum Steg driften lassen – fertig.

3.3 Ablegen vom Steg
Hier fahren wir einen „Aufdampfer“:
- Lenke mit dem Ruder zum Steg hin und lege den Vorwärtsgang kurz ein. So dreht sich das Heck vom Steg weg.
- Dann Ruder gerade stellen und im Rückwärtsgang vom Steg wegfahren.

3.4 Wenden auf engem Raum
Um aus engen Hafengassen herauszukommen, können wir auch rückwärts fahren. Wenden auf engem Raum muss geübt werden, z.B. um die Segelyacht in eingeschränkten Platzverhältnissen zum Parken ausrichten zu können.

Wie mit dem Auto in mehreren Zügen wenden und dabei aufpassen, dass immer genug Platz zum Manövrieren bleibt.
Bei Booten mit Radeffekt ist die Drehrichtung einfacher, die vom Radeffekt beim Rückwärtsfahren unterstützt wird.
3.5 Boxenfahren
Zum Parken in einer Box wird senkrecht vor der Box aufgestoppt und darauf das Boot parallel zur Box gedreht. Dann sollte das Boot genau vor der Box stehen und kann einfach hereingefahren werden. Gegebenenfalls zum Ausrichten kurz zurücksetzen. In der Übung kann entweder vorwärts oder rückwärts eingeparkt werden.

3.6 Übungsfahrten
In den Hafenskipper-Übungsfahrten kannst Du unter Beweis stellen, dass Du eine ganze Sequenz an Manövern fehlerfrei durchfahren kannst. Das Entenrennen fordert Dein Geschick besonders heraus. Wir wünschen Dir viel Spaß dabei.
3.7 Anlegen mit Wind
Die zurückliegenden Hafenmanöver haben alle unter windstillen Wetterverhältnissen stattgefunden. In diesem Kapitel gehen wir einen Schritt weiter und üben die Anlegemanöver mit Wind. Die Wind-Level stehen Dir ab Hafenskipper Version 1.4 zur Verfügung.
Beim Anlegen am Steg mit Gegenwind fahren wir auf den Steg in einem spitzeren Winkel zu. Wir gehen später in den Leerlauf und nutzen den Schub für eine schnellere Ausrichtung des Bootes zum Steg. Wir fahren das Manöver insgesamt zügig, damit der Wind weniger Zeit hat, das Boot zu versetzen.
Das Anlegen am Steg mit Rückenwind sollte man nur bei schwachem Wind versuchen. Bei starkem Wind sucht man sich eine andere Anlegemöglichkeit, um mit seitlichem oder Gegenwind anzulegen. Ansonsten läuft man Gefahr, das Boot unkontrolliert und mit zu hoher Geschwindigkeit gegen den Steg zu fahren.
Bei Rückenwind fahren wir auf den Steg in einem flacheren Winkel zu. Wir drehen das Boot früher parallel zum Steg, und stoppen auf, bevor wir den Steg erreichen. Wir warten, bis der Wind das Schiff an den Steg bewegt hat.
Zur weiteren Information ist im folgenden Abschnitt das Land-See-Windsystem erklärt.
Exkurs:
Auflandiger Wind (Seewind)
Tagsüber erwärmt sich die Luft an Land schneller, als über der Wasseroberfläche. Die warmen Luftmassen steigen über dem Land auf, die Luft rückt vom Wasser in Richtung Land nach. Ein Kreislauf entsteht, die abgekühlte Luft sinkt über dem Wasser wieder herab. Es entsteht ein auflandiger Wind, der vom Wasser in Richtung Land weht. Er setzt meistens am späten Vormittag ein.

Ablandiger Wind (Landwind)
In der Nacht dreht sich der Kreislauf um. Die Wassermasse speichert die Wärme viel besser als die Erdoberfläche Die warme Luft steigt nun über dem Wasser auf und zieht weitere Luft vom Land in Richtung Wasser. Es entsteht ein ablandiger Wind, der vom Land in Richtung Wasser weht.

3.8 Parken in der Box mit leichtem Seitenwind
Das Einparken in die Box funktioniert mit leichtem Wind im Prinzip wie bei Windstille. Es gibt zwei Punkte, die Du bei leichtem Seitenwind berücksichtigen musst:
- Fahre das Manöver zügiger. Je schneller Du drehst und in die Box fährst, desto weniger hat der Wind Zeit, Dein Boot zu versetzen.
- Halte beim Einfahren in die Box gegen den Wind vor, um das Abdriften des Boots zu verhindern, siehe die Abbildung. Je stärker der Seitenwind und je langsamer das Schiff ist, desto mehr muss der Bug in den Wind zeigen.

Das Trainingslevel zum Boxenfahren mit leichtem Seitenwind kannst Du ab Hafenskipper Version 1.5 fahren. Bei stärkerem Wind solltest Du mit Leinen arbeiten, so dass Du immer die Kontrolle über das Boot hast. Dies kann im freilaufenden Level geübt werden. Allerdings empfehlen wir Dir, besonders für diese Situationen, den sicheren Umgang mit dem Schiff von einem erfahrenen Fahrschullehrer zu lernen.
3.9 Bewertung
Zu Beginn eines Levels startest Du mit 1.000 Punkten. Erreichst Du ein Teilziel, bekommst Du Bonuspunkte. Geschwindigkeitsüberschreitungen und Kollisionen führen zu Punktabzügen. Sind die Punkte aufgebraucht oder ist die Zeit um, wird die Übung abgebrochen. Kommst Du erfolgreich ins Ziel, erhältst Du für die Restzeit zusätzliche Punkte.
oder weiter zum vierten Kapitel – Das freilaufende Hafen-Level
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